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Äthiopisch-Katholische

und

Eriträisch-Katholische Kirche

 

 

- Geschichte

- Liturgie

- Bilder

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Äthiopisch-Katholische und Eriträisch-Katholische Kirche

Gläubige:

ca. 400.000

Leitung:

 

Erzbischof von Addis Abeba (Äthiopien)

Erzbischof von Barunti (Eriträa)

Diözesen:

 

 

4 Eparchien in Äthiopien,

4 Eparchien in Eritrea

Ostkirchliche Bistümer

Ritus:

Äthiopisch

Sprache:

Ge'ez (Alt-Äthiopisch)

Kalender:

Gregorianisch

 

- Zahlen 2013: 210 Pfarreien / 8 Bischöfe / 542 Ordenspriester / 184 Diözesanpriester / 1.053 Ordensmänner / 1.336 Ordensfrauen

 

- Geschichte:

Ob die in den Akten des Konzils von Florenz für 1441 vermerkten Unterschriften einer äthiopischen Delegation tatsächlich jemals geleistet wurden oder nur das Wunschdenken römischer Missionsansprüche widerspiegelten, muss aus heutiger Sicht dahingestellt bleiben. Auswirkungen gab es davon keine.

Im späten 16. Jh. versuchten portugiesische Dominikaner und Jesuiten, die äthiopisch-orthodoxe Kirche mit Rom zu vereinigen, was in Äthiopien nicht nur mit Misstrauen aufgenommen wurde, weil seit dem 15. Jh. der Druck des Islams im abessinischen Hochland immer deutlicher spürbar geworden war. Doch konnte der 1551 von Papst Julius III. ernannte „Patriarch“ Nunez Barreto nie nach Äthiopien abreisen. Dieser Schritt gelang erst Pater Peter Paez SJ, der 1622 den Negus Susenyos (1607 – 1632) taufte, worauf der Katholizismus kurzfristig zur Staatsreligion erhoben wurde. Papst Gregor XV. ernannte den Portugiesen Alfonso Mendez SJ zum äthiopischen Patriarchen. Es folgten zehn Jahre der ungehinderten Latinisierung einer uralten einheimischen Tradition, was auf die Dauer nur negative Folgen haben konnte.

1632 wurde der Negus Susenyos von den Rebellen, die seine Herrschaft herausgefordert hatten, ermordet. Sein Sohn und Nachfolger lehnte die Union entschieden ab. 1636 mußte Patriarch Alfonso Mendez mit seinen Anhängern Äthiopien verlassen. Pater Paez wurde ermordet, als er versuchte, nochmals ins Hochland zurückzukehren. 200 Jahre lang durfte nach diesen Erfahrungen kein katholischer Priester mehr Äthiopien betreten!

Erst 1839 gelang es Kapuzinern und Lazaristen, erneut Fuß zu fassen, doch blieb das Volk der katholischen Mission (anders als hinsichtlich der Protestanten, deren Gemeinden heutzutage 1,5 Mio. Mitglieder zählen) gegenüber sehr reserviert. 1889 erlaubte schließlich der mächtige Negus Menelik II. den Katholiken wieder die Mission, doch wurde sie nie sehr erfolgreich, obwohl sie zwischen 1936 – 1941 von den italienischen Besatzungstruppen forciert und tatkräftig unterstützt wurde. Dennoch wurde 1961 ein katholischer Metropolit für Addis Abeba berufen, der Suffragane in Asmara und Adigrat haben sollte, nachdem schon 1930 Papst Pius XI. vergeblich versucht hatte, eine äthiopische Hierarchie zu errichten. Es entstanden nun zwei Seminare, und zwar in Addis Abeba und im eritreischen Asmara. Schon 1919 war das äthiopische Seminar in Rom errichtet worden.

In den Wirren der Jahre 1990/91, als den Kommunisten die Macht entglitt, fanden neun katholische Priester, darunter der Eritreer Anderberhan Amlak, der im mehrheitlich von Muslimen bewohnten Harar die Gemeinde von Midagdu aufgebaut hatte, die 13 000 Mitglieder zählte, den Tod, als militante Oromo-Milizen von den Katholiken forderten, wieder Muslime zu werden. Heute gibt es im Harar 14 Pfarren, die alle Grundschulen unterhalten, die von 50 geistlichen Schwestern und den jeweiligen Pfarrern geführt werden.

Nach den Angaben von Nuntius Erzbischof Silvano Tomasi lebten 1997 in Äthiopien etwa 250.000 Katholiken, die sich zu fast gleichen Teilen auf Äthiopien und Eritrea verteilen, das der katholischen Kirche traditionell mehr entgegenkam. Nuntius Tomasi weist darauf hin, dass die katholischen Äthiopier in Regierungskreisen in Äthiopien wegen ihrer Haltung während des Befreiungskrieges 1991 recht angesehen sind.

- Geschichte der Äthiopisch-Katholischen Kirche

 

Liturgie:

BESCHREIBUNG

Nach tiefer Verneigung tritt der Priester an den Altar, richtet den Kelch und legt die Hostie in ein gefaltetes Velum. Sobald das Gebet des hl. Gregor und das Eingangsgebet gesprochen sind, macht der Priester eine Verneigung und betet das Staffelgebet.

Die heilige Messe beginnt mit der Opferung des Brotes und des Weines. Die Katechumenenmesse enthält sowohl das Loblied auf den alleinheiligen Gott, wie auch den feierlichen Lobpreis auf die heiligste Dreifaltigkeit, verbunden mit dem ersten "Eucharistischen Gebet" (Epiklese an Gott Sohn).

Nach einer vorweggenommenen Bittlitanei werden die Gaben verhüllt. Es schließt sich ein zweiter Lobpreis auf die Dreieinigkeit an, ferner das Marienlob und die Epistel, die der Ministrant vorliest.

Auf die Epistel folgen Gebete zum Evangelium, wobei der Priester den Weltsegen erteilt. Der Priester liest das Evangelium auf der Evangelienseite, niemals zu den Gläubigen gerichtet, denen es der Diakon verkündet. Am Schluss des Evangeliums verehrt er es durch Anlegen an die Stirn. Danach ist die Entlassung der Katechumenen.

In der Messe der Gläubigen spricht der Priester wieder ein feierliches Eingangsgebet, Gebete für die Kirche, Staat und die anwesenden Gläubigen, und schließlich das Credo. Der Kanon beginnt mit dem Gloria, das mit dem Friedensgebet verbunden ist. Ein Gedenken des Herrn und der Gottesmutter, Präfation und Sanctus leiten zur Wandlung über.

Der Priester spricht die Wandlungsworte für das Brot, legt dieses auf die Patene zurück und betet den Leib des Herrn mit tiefer Verneigung an. Dann spricht er die Wandlungsworte über den Kelch. Es schließt sich an: das Herrengedächtnis (Anamnese) und die Herabrufung des Heiligen Geistes (Epiklese).

Das Opfermahl wird eingeleitet mit dem Brotbrechen und dem Vaterunser, dem "Gebet der Handauflegung", dem Absolutionsgebet und den Fürbitten für Lebende und Verstorbene. Dann folgt eine zweimalige Erhebung der Hostie und die Berührung derselben mit dem heiligen Blut, darauf die Vermischung der Gestalten. Es schließt sich die Kommunion des Priesters und der Gläubigen, wobei die Hostie in das heilige Blut eingetaucht wird. Danksagung und Schlusssegen beenden die heilige Messe.

 

BESONDERHEITEN

- Das Opferbrot wird mit dem Velum emporgehalten. Die Oberung von Brot und Wein geschieht zu Beginn der heiligen Messe.

- Einige Gebete und Zeremonien deuten auf syrischen Einfluss, z. B. der Lobpreis "Alleinheilig", die Segnung der vier Himmelsrichtungen, das neigen des Kelches bei der Wandlung, die Berührung mit dem heiligen Blut.

- Vor bzw. nach der Epistel ist Marienlob oder Marienhymne.

- Wiederholter Glaubensakt an die wirkliche Gegenwart des Leibes und Blutes Christi während der Berührung der Hostie mit dem heiligen Blut.

- Zwei aufeinanderfolgende Erhebungen der Hostie: die erste mit dem "Sancta sanctis", die zweite mit den 41 Ausrufungen "Christus erbarme dich unser" im Wechsel.

- Bei großen Festtagen wird eine Hostie von ca. 20 cm, etwa ein Finger dick, verwendet. Diese wird in 13 Stücke zerteilt. Das Mittelstück wird ins heilige Blut getaucht und mit ihm die übrigen Stücke berührt.

- Die Gläubigen wird bei der Kommunion das heilige Blut mittels eines Löffelchens gereicht.

- Man segnet sich mit dem Daumenrücken bei geschlossener Hand.

- Bei Erwähnung der Opfergaben wird stets mit beiden Händen auf diese gewiesen.

- Die Liturgie wird in der altarabischen Gheez-Sprache gefeiert.

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