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Kommende Heilbronn

 

- Geschichte

- Komture

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Ballei Franken

Bistum Würzburg

Land: Reichsstadt Heilbronn

 

I. Geschichte

Die Geschichte der Kommende setzt mit der Nennung des ersten Komturs im Jahre 1268 ein. Möglicherweise stammte der Besitz von Ulrich II. von Dürn, der zwischen 1222 und 1224 in den Orden eintrat und ihn als Erbteil mitbrachte. In einer Schenkungsurkunde von 1291 treten nicht nur zwei Priesterbrüder der Kommende auf, sondern auch der Pfarrer des Dorfes Sontheim, wo die Kommende später das Dorf und seinen Gerichtsbezirk besaß. Das 1293 als Schenkung erworbene Dorf Schwaikheim reichte sie sogleich an die Kommende Winnenden weiter. Neben Sontheim gelang der Kommende 1297 auch der Erwerb der Pfarrei Kürnbach und fast des ganzen Dorfes Degmarn mit der dazugehörigen hohen und niederen Gerichtsbarkeit1. Die Dörfer Talheim2 und Neckargartach3 rundeten das Territorialgebiet der Kommende ab. 1333 entschied Ludwig der Bayer einen Streit mit der Stadt zu Ungunsten der Kommende. Bei der nun anstehenden Flussregulierung grub die Stadt der Wehr und der Mühle der Kommende das Wasser ab, wofür sie die Kommende jedoch mit einer anderen Mühle entschädigen musste. Hierzu beschränkte der Kaiser 1354 noch das Asylrecht der Kommende, die nun nur noch wegen Schulden, Totschlag und Täter von Affekthandlungen aufnehmen durfte. Auch verlor die Kommende 1359 die Steuerfreiheit auf Wein und Getreide, die bis dahin mit Gewinn genutzt worden war. In der Mitte des 14. Jahrhunderts erweiterte man die Kommendenkapelle, die heutige Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul4. 1410/11 einen Konvent von sechs Ritter- und vier Priesterbrüdern beheimatend5, trat die Kommende 1490, gemeinsam mit den Kommenden Donauwörth und Kapfenburg, dem Schwäbischen Bund bei6. Die Flucht eines Totschlägers ins Asyl der Kommende im Jahre 1504 eröffnete die Auseinandersetzungen mit der Stadt um das Asylrecht. Dieser gipfelte am 15. Juli 1509 darin, dass die Stadt die Tür zur Kommende, deren Komtur abwesend war, aufbrechen ließ, um den in sie geflohenen Mörder Wendel Schulterlin abzuführen. Ein Protest des Deutschmeisters führte ein Jahr später (1510) dazu, dass der Kaiser das Asylrecht der Kommende, zugunsten der Stadt, beschränkte. Als der Stadtrat 1511 einen Kirchenpfleger für die Ordenskirche einsetzte, wies dieser eine Klage des Deutschmeisters ab und antwortete, dass dies eine alte Sitte sei, die der Kirche zum Vorteil gereiche7. Im Verlauf des Bauernaufstandes wurde das Archiv der Kommende, welches zu diesem Zeitpunkt auch das Archiv der Kommende Winnenden enthielt, zerstört8. Nach anfänglichem Widerstand der Stadt, drang die Meute am 18. April 1525 in die Kommende ein und plünderte sie, zerstörten jedoch nicht die Gebäude und wendeten gegenüber den Bewohnern keine Gewalt an9. Da die Stadt nach der Reformation protestantisch war, konnten pfarrliche Handlungen erst ab 1650 ungestört in der Kommendenkapelle vorgenommen werden. Diese war ursprünglich eine Marienkapelle, wechselte jedoch bei ihrer Neuweihe im Jahre 1721 auf das Patrozinium Peter und Paul. Bei der Verwaltungsneuordnung von 1789 kamen die Güter der Kommende zum Neckaroberamt10.

 

II. Komture11

Volmarus (1268)

Kraft von Krautheim (1288-1294)

Johannes (1299)

Anselm von Urbach (1314)

Ludwig von Au (1318)

Arnold von Seinsheim (1320)

Dieter von Ehrenberg (1320/21)

Gottfried von Schaftersheim (1324)

Eberhard von Ebersberg (1328-1330)

Gottfried von Schaftersheim (1344)

Berthold von Streitberg (1360-1364)

Gottfried von Hanau (1367-1374)

Konrad von Breitenbach (1389)

Senat von Rosenbach (1393)

Friedrich von Bremsbach (1396)

Gottfried Truchses (1415)

Jost von Venningen (1418)

Eberhard von Seinsheim (1419)

Simon von Leonrod (1423-1426)

Jost von Venningen (1428-1434)

Johann von Neippenburg (1436-1449)

Simon von Leonrod (1451-1456)

Melchior von Neuneck (1457-1460)

Dietrich vom Stein zum Reichenstein (1468/69)

Georg von Diemar (1470-1477)

Georg von Henneberg (1479-1482)

Endres von Grumbach (1483-1489)

Hans von Welden (1493-1515)

Eberhard von Ebingen (1521-1532)

Anton von Dudelsheim (1566-1567)12

Christoph von Dacheroden (1573-1587)13

Johann von Gleichen (1590-1599)14

Adam von Klingelbach (1601-1604)15

Franz Claudius von Reinach (1707-1717)16

Karl Friedrich von Eltz-Rodendorf (1743-1784)17

 
1 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 103-107
2 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 24 Qu. 56
3 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 24 Qu. 57
4 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 242-243
5 Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 63
6 Andreas Kraus, Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, München 2001, S. 345
7 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 365-366
8 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 106
9 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 383-384
10 http://www.kloester-bw.de/klostertexte.php?kreis=&bistum=&alle=1&ungeteilt=&art=&orden=Deutscher Orden&orte=&buchstabe=&nr=91&thema=Geschichte (15.12.2009)
11 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 432-436
12 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 513
13 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 515
14 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 514
15 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 514
16 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 521
17 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 523

 

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