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Kommende Würzburg

 

- Geschichte

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Ballei Franken

Bistum Würzburg

Land: Fürstbistum Würzburg

 

I. Geschichte

Am 19. November 1219 übertrug der Bischof von Würzburg, Otto von Lobdeburg, einen einstigen Königshof dem Deutschen Orden als Stiftung1. Hierbei handelte es sich nach der Überlieferung um den Ort, an welchem Kaiser Friedrich Barbarossa 1156 seine Hochzeitsfeierlichkeiten abhielt. Nachdem es zu weiteren Schenkungen gekommen war, kam es zwischen 1224 und 1231 zur Gründung der Kommende. In dieser Zeit wurde auch die Marienkapelle errichtet, welche 1226 ihre erste Erwähnung fand2. Als das Haus am 13. Februar 1239 der Gastgeber des Generalkapitels war, versorgte es weder ein Spital noch eine Pfarrei. Es diente lediglich der Aufnahme fuhrender Ordensmitglieder, welche zu diplomatischen Zwecken im Reich weilten3. Nachdem das Haus 1248 eine Schenkung von Eigenleuten zu Ippesheim erhalten4, 1251 das Patronat über die Kapelle in Bibelried5 und 1258 die Pfarrei Detwang erworben hatte6, errichtete man 1272 neben der Marienkapelle eine Kirche7. Das 1286 gekaufte Haus am Fischmarkt diente als Residenz der Komture. Noch im gleichen Jahr erwarb man das Gut Oberpleichfeld, wozu 1289 noch Güter in Waigolshausen gekauft wurden. In dieser Zeit muss es Pläne zu einem Neubau der Kommende gegeben haben, kam es doch bereits 1288 zu einem Kompromiss mit der Stadt, welcher die Kommende zur Freilassung des Weges zwischen ihr und der Kommendenkirche verpflichtete und der die Verbindung der Stadt zum Schottenkloster darstellte8. Das entspricht auch der Konventsentwicklung innerhalb der Kommende. Ursprünglich eher schwach besetzt, stieg die Zahl der Konventsherren von sechs Ritter- und zwei Priesterbrüdern, im Jahre 1288, auf neun Ritter- und drei Priesterbrüder im Jahre 1292 an9. 1327 zählte der Kommendenkonvent neun Ritter-, drei Priesterbrüder und einen Subdiakon. Zu dieser Zeit begann sich die Kommende aus dem Einfluss des Bischofs von Würzburg zu lösen, dessen geistiger, geistlicher und vor allem politischer Einfluss sehr stark war10. Konnte man in den kommenden Jahren auch noch zahlreiche Besitzungen erwerben, darunter 1329 auch die Pfarrei Windsheim und die Kaplanei Hohenfeld, so war die Hochzeit der Kommende doch abgeschlossen. Dies zeigt auch die Zahl der Konventsherren. Waren es 1346 noch 11, so fiel ihre Zahl bis 1350 auf sieben11 und gelangte schließlich 1409 bei vieren an12, von denen 1410/11 zwei Priesterbrüder waren13. Immerhin besaß die Kommende nicht nur Ackerland, Wälder und Weinberge14, sondern war auch Herr über Lehenuntertanen in Ippesheim, Kleinlangheim und Lipprichshausen, wie auch Erbuntertanen zu Bergrheinfeld und Mainstockheim15. Als im Verlauf der Bauernaufstände die Bischofsburg über der Stadt belagert wurde16, kam es am 14. September 1525 zur Plünderung der Kommende17. Gleichzeitig wurde sie auch noch von der Burg her beschossen, da die aufständigen Bauern in seiner Nähe ein Lager eingerichtet hatten18. Da sich die wirtschaftlichen Bedingungen der Kommende nicht besserten, übernahm der Landkomtur 1543 selbst die Verwaltung und begann mit einer Neuordnung derselben. Doch auch im Dreißigjährigen Krieg sollte das Haus wieder ein Ziel von Plünderungen werden19. Nachdem das Kommendengebäude seit 1694 im barocken Stil umgebaut worden war, wurde sie am 20. November 1805 von Bayern säkularisiert20. In der Sakristei der Kommendenkirche befindet sich noch heute die Grabplatte des Siboto von Tanhusen, bekannt als Tannhäuser21.

 

II. Komture22

Wichmann (1239-1236/37)

Heinrich gen. Karitas (1258)

Konrad von Münnerstadt (1271)

Konrad (1271, 1274)

Otto von Estenfeld (1282)

Konrad von Babenberg (1287/88)

Eberswinus (1292/93)

Konrad von Dettelbach (1295)

Theoderich gen. Mullin (1310)

Heinericus (1312)

Dieter von Ehrenberg (1319)

Eberhard von Hertenstein (1323)

Konrad von Bruel (1329)

Rudolf von Wertheim (1329)

Eberhard von Ebersberg (1332)

Albrecht von Paulsdorf (1345)

Hans von Grumbach (1350)

Ludwig von Rieneck (1350/55)

Hans von Wolfskeel (1360)

Johannes der Garter (1360)

Heinrich von Schletten (1378-1381)

Valentin von Schaumburg (1389)

Ludwig von Wertheim (1392)

Johannes von Venningen (1404)

Heinrich von Fulda (1404)

Weiprecht von Helmstatt (1409)

Eberhard von Seinsheim (1419)

Eberhard Rudt (1420-1424)

Dr. Johann von Montabaur DOP (1439-1453)

Eberhard von Nackenheim (1455-1458)

Martin Schenk von Geyern (1463)

Endres von Grumbach (1468)

Konrad Lamppach (1471)

Peter Sus (1478-1496)

Markus von Münnerstadt (1497/98)

Adolf von Thungen (1500/01)

Dietrich von Grunberg (1501)

Philipp von Hohenstein (1514-1522)

Burkhard von Seckendorff-Aberdar (1524/25)

Wolfgang von Bibra (1525-1538)

Hans Eitel von Neuneck (1538-1541)

Alexius von Diemar (1562-1565)23

Anton von Dudelsheim (1582)24

Philipp von Mauchenheim gen. Bechtholsheim (1593-1598)25

Christoph von Dacheroden (1598-1599)26

Hans Georg von Reinstein (1602-1606)27

Hans Georg von Reinstein (1620/21)28

Michael von Dankentschweil (1621-1625)29

 
1 Alois Seiler, König Friedrich II. bestätigt die Urkunde., in: Kreuz und Schwert, Mainau 1991, S. 111
2 Hans-Peter Trenschel, Deutschhauskirche Würzburg, Regensburg 1999, S. 2-3
3 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 66-67
4 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 27 Qu. 61
5 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 69
6 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 27 Qu. 62
7 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 71
8 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 27 Qu. 61
9 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 72
10 Hans-Peter-Peter Trenschel, Deutschhauskirche Würzburg, Regensburg 1999, S. 3
11 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 257-258
12 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 217
13 Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 63
14 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 69
15 Staatsarchiv Ludwigsburg, JL 425 Bd. 27 Qu. 66
16 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 384
17 Ada Stützel, Auf den Spuren des Deutschen Ordens in Franken, Erfurt 2006, S. 85
18 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 384
19 Ada Stutzel, Auf den Spuren des Deutschen Ordens in Franken, Erfurt 2006, S. 85
20 Hans-Peter Trenschel, Deutschhauskirche Würzburg, Regensburg 1999, S. 3-4
21 Hans-Peter Trenschel, Deutschhauskirche Würzburg, Regensburg 1999, S. 14
22 Dieter J. Weiss, Die Geschichte der Deutschordens-Ballei Franken im Mittelalter, Neustadt 1991, S. 493-498
23 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 512
24 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 513
25 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 513
26 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 515
27 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 516
28 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 516
29 Jörg Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, Marburg 2003, S. 528

 

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