Kommende Graudenz

Meistertum Preußen

Bistum Kulm

Land: Deutscher Orden

1. Geschichte

Um 1234 begann der Deutsche Orden mit dem Anlegen einer Festung, die er ab 1260 dann in Stein ausbaute[1]. Die Siedlung konnte sich unter dem Schutz der Kommende zu einer Stadt entwickeln, in welcher es bereits im 13. Jahrhundert eine Nikolaus- und eine Heilig-Geist-Kirche, wie auch ein Spital gab. 1277 wurden Burg und Stadt belagert, erlangte die Stadt 1291 die Rechte der Kulmer Handfeste und entwickelte sich zu einer florierenden Stadt des Tuch- und Getreidehandels. Ein Dokument des Jahres 1380 erwähnt sogar den Bau eines Aquäduktes. Um 1454 wurde Graudenz, von seiner Wirtschaftskraft, in einem Zug mit Danzig genannt[2]. Für 1442 sind im Konvent zwei Priesterbrüder belegt, welche von zwei Kaplänen und zwei Scholaren unterstützt wurden. Während Frühmesse, Hochamt und Vesper gesungen wurden, sprach man die übrigen Horen nur[3]. Der Nachtchor hingegen scheint weder von den Ritter- noch von den Priesterbrüdern gehalten worden zu sein. Letztere gingen dafür in ihrer Freizeit in die Stadt[4]. Der Spittler des Konventes unterhielt in seinem Spital sieben Kranke[5].

2. Komture

Berthold (1263/64-1278)

Gerlach (1283)

Johann (1285-1286)

Heinrich von Dobien (1288-1289)

Günther von Schwarzenburg (1291-1298)

Sieghard von Schwarzburg (1312-1328)

N.

Sieghard von Schwarzburg (1331-1336)

Dietrich von Schenkenberg (1338-1340)

Heinrich von Bovenden (1347-1351)

Daniel von Menden (erw. 1362, 1374)

Gebhard von Ampleben (1374-1379)

Johann von Schönfeld (1382-1383)

Marquard von Larheim (1383-1389)

Walrabe von Scharfenberg (1389)

Ulrich von Hachenberg (1389-1398)

Johann von Sayn (1398-1404)

Wilhelm von Helfenstein (1404-1410)

Johann von Bichau (1411-1413)

Johann von Selbach (1413-1414)

Bohemund Brendel (1414-1434)

Johann von Trachenau (1434-1437)

Johann von Reibnitz (1437-1440)

Johann von Erlebach (1440-1447)

Wetzel von Vladicheim (1447-1449)

Wilhelm von Helfenstein (1451-1465) [6]


[1] http://www.ordensland.de/Graudenz/graudenz.html (28.12.2018)

[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Grudziądz (28.12.2018)

[3] Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 201

[4] Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 204

[5] Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 201

[6] Dieter Heckmann, Amtsträger des Deutschen Ordens in Preußen und in den Kammerballeien des Reiches, o.O. 2014