Kommende Leiden
(Erz-) Bistum Utrecht
Land: Grafschaft Holland, Republik d. Vereinigten Niederlande (ab 1581)
Geschichte
1268 erwarb der Deutsche Orden hier das Patronatsrecht der Kirche[1] St. Petrus durch den Grafen Floris V. von Holland[2] und begründete noch in diesem Jahr eine Kommende[3], die eine reine Priesterkommende war[4]. Seit Beginn mit zwei Priesterbrüdern besetzt, wurde ihre Zahl aufgrund der Arbeitslast schon bald auf drei erhöht[5]. Eine Zahl, die der Konvent auch 1451 noch beherbergte[6]. Die Peterskirche war eine Schenkung des Grafen von Holland, der den Dienst von wenigstens zwei Priestern vorsah. Kurz darauf gelangte der Orden südlich der Kirche in den Besitz eines Hauses und eines Hofes, worin er die Kommende einrichtete. Diese unterhielt durchschnittlich einen Konvent von drei Ritter- und zwei Priesterbrüdern, welche unter dem besonderen Schutz des Grafen von Holland standen. Im 15. Jahrhundert konnte die Kommende ihren Besitz ausbauen und das Gebäude erweitern[7]. Zu Problemen mit der Leidener Bürgerschaft war es bereits 1325 gekommen, als es um die Frage der Vergabe von bürgerlich begründeten Altarstiftungen ging. 1369 war die Streitfrage dann die Erhöhung der Seelsorgerzahl und die Ernennung des neuen Vikars. Da der Graf von Holland für das Patronat des Deutschen Ordens entschied, wanderten die Patrizier- und Bürgerstiftungen zukünftig an die jüngere Pankrazkirche ab. Eine weitere Debatte brachte das Jahr 1450, als die Qualität der Seelsorge an St. Peter beanstandet wurde[8].
[1] Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 51
[2] Johannes A. de Mol, Deutscherren und Johanniter im Bistum Utrecht und ihre Pfarreien, in: Zenon Hubert Nowak, Ritterorden und Kirche im Mittelalter, Torun 1997, S. 117
[3] Bernhard Demel, Unbekannte Aspekte der Geschichte des Deutschen Ordens, Wien 2006, S. 23
[4] Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 51
[5] Johannes A. de Mol, Deutscherren und Johanniter im Bistum Utrecht und ihre Pfarreien, in: Zenon Hubert Nowak, Ritterorden und Kirche im Mittelalter, Torun 1997, S. 119
[6] J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 259
[7] http://www.ridderlijkeduitscheorde.nl/ , commanderij van Leiden
[8] Johannes A. de Mol, Deutscherren und Johanniter im Bistum Utrecht und ihre Pfarreien, in: Zenon Hubert Nowak, Ritterorden und Kirche im Mittelalter, Torun 1997, S. 120