Kommende Mühlhausen (Altstadt)
Erzbistum Mainz
Land: Reichsstadt Mühlhausen
1. Geschichte
1227 begründete der Deutsche Orden in der Altstadt von Mühlhausen eine Kommende[1]. Diese war an der Pfarrei St. Blasien angesiedelt, welche im 13. Jahrhundert durch einen großen Neubau ersetzt wurde[2]. 1341 gestattete der Deutschmeister Wolfram von Nellenburg dem Konvent eine Zusamenfassung aller Bücher der in der Pfarrei verstorbener Mitbrüder zu einer eigenen Bibliothek[3]. Interessanterweise hatte Heinrich VII. bereits 1232 dem Orden eine Schule in der Altstadt von Mühlhausen verliehen, welche die erste Schule des Ordens auf deutschen Grund war[4]. Verschiedene Versuche der Stadt, welche die Schulen unter ihre Aufsicht bringen wollten, konnten 1352 endgültig niedergeschlagen werden[5]. 1410/11 mit dem Konvent in der Neustadt zusammen 23 Ordensbrüder zählend[6], war der Konvent 1425 so hoch verschuldet, dass er einen Jahreszins von vier rheinische Gulden für 50 rheinische Gulden an die Vikare von Nordhausen verkaufte. Auch in den kommenden beiden Jahren musste der Konvent in Nordhausen Gelder besorgen[7]. Doch auch zur Zeit eines finanziellen Tiefstandes, wie 1503, besaß der Konvent noch drei Acker Weinland[8]. 1571 verpachtete der Orden die Güter und das Patronatsrecht der Ordenskirche an die Stadt, die sie 1599 endgültig kaufte[9].
2. Komture[10]
Reinhard (erw. 1246/1260)
Christian von Mühlhausen (erw. 1271/1275)
Christian (erw. 1276)
Siboto (erw. 1279/1292)
Dietrich von Urbach (erw. 1294/1308)
Dietrich von Ammern (erw. 1324/1325)
Konrad von Schönstedt (erw. 1327)
Ulrich (erw. 1328/1334)
Nikolaus von Beichlingen (erw. 1326)
Rudolf von Mihla (erw. 1339/1342)
Honorius (erw. 1347)
Heinrich von Salza (erw. 1351)
Rudolf (erw. 1358/1359)
Nikolaus Goretz (erw. 1360/1361)
Nikolaus Spieß (erw. 1364/1371)
Konrad Kerling (erw. 1369)
Dietrich von Eigenrieden (erw. 1407)
Johann Martins (erw. 1424/1436)
Heinrich Salomon (erw. 1455/1456)
Johannes Weber (erw. 1525)
Johannes Eisenach (erw. + 1534)
Bernhard Schiel (erw. 1534)
[1] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 24
[2] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 190
[3] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 183
[4] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 165
[5] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 169
[6] Marian Biskup, Irena Janosz-Biskupowa, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter 1236-1449,
Marburg 2002, S. 66
[7] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 58
[8] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 118
[9] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 159
[10] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thuringen, Halle 1931, S. 220-221