Kommende Mühlhausen (Neustadt)
Erzbistum Mainz
Land: Reichsstadt Mühlhausen
1. Geschichte
Im Jahre 1243 übergab Konrad IV. dem Orden die Marienkirche in Mühlhausen, der späteren Neustadtpfarrei[1]. Im 14. Jahrhundert brannte die Marienkirche weitgehend nieder, so dass sie bis 1319 durch einen fünfschiffigen gotischen Kirchbau ersetzt wurdet[2]. 1340 gestattete der Deutschmeister Wolfram von Nellenburg dem Konvent eine Zusammenfassung aller Bücher der in der Pfarrei verstorbener Mitbrüder zu einer eigenen Bibliothek[3]. Nachdem bereits der Altstadtkonvent eine eigene Schule besaß, lies 1319 König Ludwig nun auch dem
Konvent in der Neustadt eine solche zukommen[4]. Verschiedene Versuche der Stadt, welche die Schulen unter ihre Aufsicht bringen wollten, konnten 1352 endgültig niedergeschlagen werden[5]. 1425 war der Konvent so hoch verschuldet, dass er einen Jahreszins von vier rhein. Gulden für 50 rhein. Gulden an die Vikare von Nordhausen verkaufte. Auch in den kommenden beiden Jahren musste der Konvent in Nordhausen Gelder besorgen[6]. In einer Kommendenunterscheidung von 1448 als reine Pfarrkommende ohne Ritterbruder bezeichnet[7], besaß sie 1503 eine Schafzucht mit 400 Schafen[8]. 1571 verpachtete der Orden die Güter und das Patronatsrecht der Ordenskirche an die Stadt, die sie 1599 endgültig kaufte[9].
2. Komture[10]
Robert von Nordhausen (erw. 1246/1253)
Johann (erw. 1260/1262)
Eckbert (erw. 1262)
Volknand (erw. 1268)
Christian (erw. 1275/1279)
Volkmar (erw. 1282)
Christian (erw. 1284/1285)
Wilhelm (erw. 1287)
Berthold von Stolberg (erw. 1291/1294)
Hermann (erw. 1295)
Dietrich Cerere (erw. 1296)
Hermann (erw. 1300/1300)
Heinrich von Wilstein (erw. 1304)
Meinhard (erw. 1306/1311)
Heinrich von Marburg (erw. 1314/1319)
Heinrich von Graba (erw. 1324/1327)
Konrad von Schönstedt (erw. 1335/1336)
Johann von Reichenbach (erw. 1336/1339)
Konrad von Schönstedt (erw. 1341)
Heidenreich (erw. 1342)
Heinrich Hochemit (erw. 1358/1361)
Konrad Kerling (erw. 1364/1367)
Wittrich von Oberweimar (erw. 1369/1371)
Berthold Trogenbart (erw. 1424/1425)
Heinrich Zingelbach (erw. 1428/1452)
Gregorius Bechstedt (erw. 1452)
Johannes Koler (erw. 1455/1456)
Johannes Linke (erw. 1498)
Konrad Hesse (erw. 1513)
Nikolaus Konnen (erw. 1525/1534)
[1] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 9
[2] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 189-190
[3] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 183
[4] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 165
[5] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 169
[6] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 58
[7] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 89
[8] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 113
[9] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 159
[10] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thuringen, Halle 1931, S. 221-223