Kommende Palermo

Ballei Sizilien

Erzbistum Palermo

Land: Königreich Sizilien

1. Geschichte

Am 18. Juli 1197 übergab König Heinrich VI. dem Deutschen Orden das Zisterzienserkloster San Trinitatis. Da die hiesigen Zisterziensermönche sich in den politischen Streitigkeiten für den Gegner des Königs, Tankred, ausgesprochen hatten, entsetzte er sie kurzerhand ihres Klosters. Seit dieser Zeit mit dem Namen Sacra Mansio belegt, wurde daraus mit der Zeit „La Magione“ [1]. Nachdem im Jahre 1202 erstmals mit dem Bruder Gerhard ein Komtur erwähnt ist[2], erwarb die Kommende 1206 das Recht auf abgabenfreien Fischfang. Kaiser Friedrich II. setzte 1219 die Privilegierung der Kommende fort und schenkte ihr das Landgut Santa Maria de Gerardo, wie auch das Aussätzigenhospital San Giovanni. Hatte die Kommende bis 1290 noch die Insel Ustica im Tyrrhenischen Meer und das Priorat San Onophrio erworben, so konnte sie durch Schenkungen und Käufe bis 1400 innerhalb der Stadt 181 Häuser, wie auch das Landgut Risal Ain und weitere 65 Grundstücke vor Palermo hinzugewinnen[3]. Hierzu kam noch der Besitz von 15 Kirchen außerhalb Palermos, über welche die Patrozinien hielt[4]. 1212 residierte mit dem Ordensbruder Jordan dann erstmals ein Landkomtur für Sizilien in Palermo. Als „preceptor generalis“ oder auch „preceptor magnus“ bezeichnet, war er jedoch nicht zugleich der Komtur des Hauses, der als „pasvus Preceptor“ bezeichnet wurde[5]. Unterhielt die Kommende 1410/11 fünf Ritter- und einen Priesterbruder[6], so waren es zwischen 1435 und 1440 sechs Ritter- und ein Priesterbruder[7]. Doch fiel ihre Zahl bis 1451 auf je zwei Ritter- und Priesterbrüder[8]. Als die Gemeinschaft 1492 vertrieben werden sollte, widersetzte sich die Stadt, da das in der Kommende gepflegte Chorgebet mit einer besonderen Feierlichkeit begangen wurde, welche der ganzen Stadt zur Erbauung diene[9]. Da die Anzahl der am Chorgebet beteiligten Personen mit zehn bis zwölf  Brüder und andere Personen angegeben wird, wird man eine Unterstützung durch Scholaren und Leihpriester annehmen dürfen. Im gleichen Zusammenhang wird zudem ein großzügiges Verteilen von Almosen erwähnt[10].

2. Komture[11]

Conradus (1225-1236)

Sas Haurin (erw. 1266)

Sybottus (erw. 1295, 1296)


[1] Marian Tumler, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß der Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit, Wien 1955, S. 70

[2] Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 38

[3] Marian Tumler, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß der Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit, Wien 1955, S. 71

[4] Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 111

[5] Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 38-39

[6] Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 64

[7] Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 213

[8] Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 119

[9] Marian Tumler, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß der Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit, Wien 1955, S. 443

[10] Marian Tumler, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß der Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit, Wien 1955, S. 448

[11] Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 122