Kommende Pilsen
(Erz-) Bistum Prag
Land: Königreich Böhmen
1. Geschichte
In Pilsen besaß der Orden seit 1224 das Hospital[1] St. Maria Magdalena und die dazugehörige Kapelle[2], an welchem er eine Kommende begründete[3], wie auch die Hauptpfarrei St. Bartholomäus[4]. Im Jahre 1382 gab es zwei Konvente, den Kommendenkonvent mit vier Ordensbrüdern und den Pfarrkonvent mit zwei Ordensbrüdern. Auch nannte die Kommende zwei Gutshöfe ihr Eigen[5]. Bis 1402 gab es dann nur noch einen Konvent, in welchem zu dieser Zeit sieben Ordensbrüder lebten. Hierzu gab es noch einen Kaplan, welchem die Predigt in böhmischer übertragen war[6]. Noch vor 1404 wurde das Spital zur Propstei erhoben[7]. Im Jahre 1534 lebte hier mit Matthäus Schwihowski der letzte Ordensbruder der Ballei als Pfarrer der Ordenskirche (St. Bartholomäus) und bekam im genannten Jahr durch den päpstlichen Legaten das Recht der Pontifikalien verliehen[8]. Im Jahre 1546 ist dann der Deutsche Orden aus der Stadt verschwunden[9].
2. Komture
Nikolaus von Falkenau (1384)[10]
Wenzel (erw. 1408)[11]
3. Pröpste
Albrecht (erw. 1404)[12]
Leonhard (erw. 1406)[13]
[1] Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen, Bad Godesberg 1967, S. 14
[2] Libor Jan, Kommunikation in schweren Zeiten. Die Ordenswürdenträger und ihre Partner in der späten Hussitenzeit., in : Ordines Militares XXV, o.O., 2020, S. 212
[3] Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen, Bad Godesberg 1967, S. 14
[4] Libor Jan, Kommunikation in schweren Zeiten. Die Ordenswürdenträger und ihre Partner in der späten Hussitenzeit., in : Ordines Militares XXV, o.O., 2020, S. 212
[5] Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad Godesberg 1967, S. 46-47
[6] Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad Godesberg 1967, S. 99
[7] Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad Godesberg 1967, S. 119
[8] Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad Godesberg 1967, S. 33
[9] Neues Archiv für Geschichte, Statenkunde, Literatur und Kunst, Wien 1830, S. 406
[10]Libor Jan, Zu den Beziehungen zwischen der Deutschordensballei Böhmen, dem Böhmenkönig und dem Hochadel, in: Herrschaft, Netzwerke und Brüder des Deutschen Ordens in Mittelalter und Neuzeit, Weimar 2012, S. 116
[11] Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad Godesberg 1967, S. 146
[12] Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad Godesberg 1967, S. 119
[13] Josef Hemmerle, Die Deutschordens-Ballei Böhmen in ihren Rechnungsbüchern 1385-1411, Bad Godesberg 1967, S. 126