Kommende Saarbrücken
Erzbistum Trier
Land: Grafschaft Nassau-Saarbrücken
I. Geschichte
1227 gründete der Deutsche Orden die Kommende Saarbrücken, wozu ihm der Graf von Saarbrücken die Kapellen zu Saarbrücken und Gerbersdorf, wie auch Vieh, Wiesen, Holz- und Fischereirechte und Äcker schenkte[1]. Ein Komtur wurde erstmals 1263 erwähnt, doch ist die Kommendengründung schon früher anzusetzen[2]. Nach wenigen weiteren Schenkungen kaufte die Kommende 1271 einen Hof zu Budersdorf[3]. 1410/11 lebte in der Kommende noch ein Priesterbruder[4]. 1575 wurde in Saarbrücken die Reformation eingeführt und der Gottesdienst verboten. Nach einem defizitären Haushalt, im Jahre 1577, wurde die Zahl des Gesindes von vierzehn auf fünf reduziert[5]. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts – im wirtschaftlichen Niedergang- machten nicht nur schwedische und kaiserliche Soldaten die Kommende unbewohnbar, sondern sie wurde sogar 1648 vorübergehend durch den französischen König eingezogen. Faktisch hielt sich ab jetzt kein Komtur mehr in der Kommende auf, so dass sie 1665 auch das letzte Mal vergeben wurde. Nach einem erneuten Einzug durch die Franzosen, der Orden erhielt die Kommende erst 1696 zurück, war sie in einem solch schlechten Zustand, dass sie endgültig in die Landkommende Trier eingegliedert wurde[6]. Die Kommende trug das Patrozinium der heiligen Elisabeth[7] und hatte 1795 einen Grundwert von 243.500 Gulden[8].
II. Komture
Johannes Drincwasser (1314)[9]
Johann von Cropsberg (erw. um 1404)[10]
Johann von Vianden (erw. 1515-1522)
Johann von der Fels (1522-1544/45)
Gisbert Schenk von Schmittburg (1544/45-?)[11]
Hans Jakob von Enschringen (1572-1576)[12]
Johann von Eltz (1577[13]-1580[14])
Bernhard von Belbrücken (ab 1582)[15]
Heinrich Georg von Eltz (1587-?)[16]
Philipp Otto von der Neuerburg (1622-1626)[17]
Johann Nikolaus von Hagen (-1634)[18]
Johann Reinhard von Gelder (-n. 1650)[19]
[1] Marian Tumler, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß der Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit, Wien 1955, S. 132
[2] Klaus Militzer, Die Entstehung der Deutschordensballeien im Deutschen Reich, Bad Godesberg 1970, S. 88
[3] Marian Tumler, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß der Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit, Wien 1955, S. 132
[4] Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 65
[5] http://www.grundschule-deutschherrn.de/html/deutschherrn.html (19.12.2009)
[6] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen 1242-1794, Marburg 1979, S. 233-234
[7] http://www.grundschule-deutschherrn.de/html/deutschherrn.html (19.12.2009)
[8] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 499
[9] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 291
[10] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 308
[11] Rüdiger Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 329
[12] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 335-336
[13] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 337
[14] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 339
[15] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 332
[16] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 340
[17] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 345
[18] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 346
[19] Rüdiger Schmidt, Die Deutschordenskommenden Trier und Beckingen. 1242-1794., Marburg 1979, S. 357