Kommende Schelluinen
(Erz-) Bistum Utrecht
Land: Deutscher Orden
1. Geschichte
Im Jahr 1220 schenkte Diederik, Herr von Altena, dem Deutschen Orden die Sint-Niklaaskirche und ein Haus für einen Priester[1]. Nachdem die Rechte an der Kirche aber wieder verloren gingen, erwarb man die Kirche 1265 erneut[2]. Unmittelbar an einem Fluss gelegen, wurden Kirche und Haus immer wieder ein Opfer des Hochwassers, so dass der Deutschmeister dem Landkomtur im Jahre 1400 die Erlaubnis zur Veräußerung gibt. Auch wenn es dazu nicht kommt, so kommt die Kommende 1415 doch wieder in finanzielle Schwierigkeiten. Nachdem sich die Kommende wirtschaftlich stabilisiert hatte, wurde 1451 der Beschluss zu einer Erweiterung der Kommende gefasst. 1572 wurde die Reformation in der Stadt eingeführt, der Pfarrer durch die Geuzen aus der Stadt vertrieben und Kirche und Kommendengebäude in Schutt und Asche gelegt. Erst 1576 gelangte der Orden wieder in den Besitz der durch Holland konfiszierten Kommende. Nachdem die Kommende erneut aufgebaut worden war, wurde der Orden zum Unterhalt eines protestantischen Predigers verpflichtet, was ihn 72 Gulden im Jahr kostete. Deichdurchbrüche im 17. Jahrhundert beschädigten die Kommende immer wieder und im Jahre 1658 so schwer, dass sie 1700 endgültig verkauft wurde[3].
[1] http://www.rdo.nl/commanderij/De_commanderij_van_Schelluinen (13. November 2011)
[2] Johannes A. de Mol, Deutscherren und Johanniter im Bistum Utrecht und ihre Pfarreien, in: Zenon Hubert Nowak, Ritterorden und Kirche im Mittelalter, Torun 1997, S. 117
[3] http://www.rdo.nl/commanderij/De_commanderij_van_Schelluinen (13. November 2011)