Kommende Schlanders

Ballei Etsch und im Gebirge

Bistum Chur

Land: Tirol

I. Geschichte

1235 schenkte Kaiser Friedrich II. dem Hochmeister Hermann von Salza die Pfarrei Schlanders1, um die der Deutsche Orden jedoch noch zu kämpfen hatte und die ihm 1262 dann auch endgültig durch Papst Urban IV. Bestätigt wurde. Wann es dann schließlich zur eigentlichen Gründung der Kommende kam ist unbekannt. Sicher belegt ist sie jedoch in den 1330er Jahren. Möglicherweise reicht die eigentliche Kommendengründung noch in das 31. Jahrhundert hinein. Wenn Schlanders auch keine reiche Kommende war, so war ihr Besitz und die daraus resultierenden Einkünfte doch hinreichend. Alle Zehnt- und Zinsgüter waren im Bereich der Pfarrei Schlanders gelegen, womit die Besitzstreuung sehr gering war. Erst die wenigen späteren Stiftungen und Schenkungen lagen außerhalb des Pfarrgebietes2. Die Kommende, in der 1410/11 zwei Priesterbrüder lebten3, klagten 1420 über die Armut ihres Hauses, welche nicht zuletzt auch durch die Schäden kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen dem Herzog von Tirol und verschiedenen Adligen der Umgebung verursacht wurde. Eine Agrarkrise verschärfte den Zustand noch, kamen doch die Einnahmen der Kommende doch direkt und indirekt aus der Landwirtschaft. Zudem brannte die Kommende zwischen 1425 und 1426 nieder, konnte jedoch schon bald wieder aufgebaut werden. Ein weiterer Krieg legte Schlanders schon bald in Schutt und Asche. Zwar wurden Kommende und Kirche lediglich stark beschädigt, doch dauerte ihre Wiederherstellung bis 1505. Als 1525 der Bauernaufstand ausbrach, war vor allem die Kommende das Ziel der Plünderungen. Noch 1580 waren die Schäden nicht ganz behoben. Die nun nur noch unregelmäßig vergebene Kommende wurde 1639 als Truppenunterkunft verwandt. Zwar konnten die Gebäude 1652 als in zufriedenstellendem Zustand erachtet werden, jedoch nicht die Kommendeneinkünfte, welche nicht zum Lebensunterhalt eines Komturs ausreichten. Im 18. Jahrhundert neu aufgebaut, wurde die Kommende 1811 von Bayern besetzt und säkularisiert. Lediglich Kirche und Kommendengebäude wurden nicht veräußert. Als die Kommende dann 1817 wieder in den Besitz des Ordens gelangte, konnte sie mangels Einkünften nicht mehr als Ordenshaus genutzt werden4.

II. Komture5

Matthäus (erw. 1334)

Heinrich Sencknecht (erw. 1437)

1 Franz-Heinz van Hye, Auf den Spuren des Deutschen Ordens in Tirol, Bozen 1991, S. 288

2 Josef Nössing, Die Kommende Schlanders, In: Der Deutsche Orden in Tirol., Bozen 1991, S. 391-392

3 Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 64

4 Josef Nössing, Die Kommende Schlanders, In: Der Deutsche Orden in Tirol., Bozen 1991, S. 392-395

5 Matthias Koch, Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ordens in Tirol, O. O. 1849, S. 21