Kommende Schleiz
Bistum Naumburg
Land: Herrschaft Schleiz
1. Geschichte
Die Kommende soll bereits kurz nach 1218 begründet worden sein[1]. 1284 trat noch die Pfarrkirche St. Peter und Paul als Schenkung des Otto von Arnshaug hinzu[2], von der aus zahlreiche Pfarrkirchen entstanden sind. Noch im gleichen Jahr wurde die Stiftung durch den Bischof von Naumburg als dem Deutschen Orden zugehörig bestätigt[3]. 1290 übertrug der Landgraf von Thüringen die Pfarrei Tanna von der Kommende Plauen auf die Kommende Schleiz[4], welche in der Stadt noch vor 1375 eine Schule begründet hatte[5] und auch im Besitz der Stadtkirche St. Georg, welche erstmals 1342 genannt wird, war[6]. Bereits 1448 als reine Pfarrkommende ohne Ritterbrüder geführt[7], lebten hier 1451 fünf Priesterbrüder[8]. Die Kommende besaß eine eigene Schule, deren Schulmeister noch 1406 aus den Reihen der Priesterbrüder gestellt wurde[9]. Doch konnte die Schule ihre Eigenständigkeit nicht erhalten. Vielmehr unterlag sie noch vor 1492 der städtischen Aufsicht, die Auch das Rechtsverhältnis des Schulmeisters und der Schüler regelte[10]. Im Besitz von 11 Kirchenpatronaten[11], kam es mit der Reformation zu Besitzstreitigkeiten mit der Stadt, die schließlich die Kommende säkularisierte, in der ab 1560 der Burggraf von Schleiz residierte[12].
2. Komture[13]
Konrad von Feuchtwangen (1284)
Heinrich von Braunschweig (1297-1302)
Dietrich von Dorla (1310)
Ulrich (1318)
Hans (1333)
Heinrich Schwartze (1342-1343)
Johan von Kospoth (1343)
Peter von Feilitzsch (1365-1366)
Nikolaus Knochenhauser (1367)
Ludwig von Spangenberg (1377)
Nikolaus (1381)
Dietrich von Flurstedt (1392)
Heinrich von Watzendorf (1397)
Heinrich Hopfgarten (1399)
Johann Hartung (1403)
Hans Leubener (1406)
Johann Kellner (1431-1477)
Johann Kramer (1520-1521)
Ludwig Friedemann (1529-1532)
Valentin Salich (1534-1540)
[1] Deutschordens-Ballei Thüringen, Bad Mergentheim 1992, S. 19
[2] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 21-22
[3] Deutschordens-Ballei Thüringen, Bad Mergentheim 1992, S. 19
[4] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 17
[5] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 166
[6] Deutschordens-Ballei Thüringen, Bad Mergentheim 1992, S. 19
[7] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 89
[8] Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil II, Marburg 2004, S. 121
[9] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 166
[10] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 169
[11] Marian Tumler, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß der
Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit, Wien 1955, S. 153
[12] Deutschordens-Ballei Thüringen, Bad Mergentheim 1992, S. 19
[13] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 226-227