Kommende Schoten
Bistum Utrecht, Bistum Leeuwarden (ab 1570)
Land: Herrschaft Friesland, Republik d. Vereinigten Niederlande (ab 1581)
1. Geschichte
Im Jahre 1289 errichtete der Deutsche Orden die Kommende[1]. Sie besaß einen eher klösterlichen Charakter und war mit einem Kanonikerstift vergleichbar. Das Haus besaß eine weitgehende Autonomie und konnte eigenständig Priester- und Laienbrüder aufnehmen. Von einem Prior geleitet[2], den die Brüder der Kommende wählten, blieb dem Landkomtur nur das Recht auf Bestätigung der Priorenwahl. Die Kommende war ein Doppelkloster. Innerhalb des Kommendenkomplexes gab es auch ein Gebäude für Ordensschwestern[3]. Ihre unbedingte Abhängigkeit vom männlichen Zweig zeigt sich jedoch in der Tatsache, dass die Aufnahme neuer Schwestern dem Prior der Kommende zustand. Schon 1350 wird die Hausgemeinschaft als aus dem Prior, weiteren drei Amtsträgern und verschiedenen Laienbrüdern und Schwestern bestehend bezeichnet[4]. Doch scheint die Lebensdauer der Schwesterngemeinschaft beschränkt gewesen zu sein, denn bereits 1451 lebte in der Kommende lediglich ein Ritterbruder[5], während der ehemalige Konvent der Deutschordensschwestern nun von den Priester- und Sariantbrüdern bewohnt wurde[6]. Seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts befand sich die Kommende in einem steilen wirtschaftlichen, geistigen und geistigen Niedergang. Auch versuchte der Landkomtur die Eigenständigkeit der Kommende zu durchbrechen[7]. 1490 aufgelöst, gab es hier noch je zwei Priesterbrüder und Schwestern, wie auch einige Konversen. Während man die Schwestern in ein anderes Kloster verlegte, wurden der Priesterbruder ud die Konversen nicht mehr nachbesetzt, so das es bald nur noch den Komtur gab[8].
2. Prioren[9]
Sifridus Swarte (1397)
Martinus Gherbodi (1397)
Pouwels van Ingen (1419)
Idze (1451)
Gerrit Frederiks (ca. 1468-1473)
Aernt Wynter (1476-ca. 1496/7)
Aernt vn Steenwijk (1531-ca. 1535)
Ot van den Boetselaer (ca. 1535-1539)
Goerdt Smit (1539-1540)
Melchior Barents de Grote (1540-1590)
[1] Bernhard Demel, Unbekannte Aspekte der Geschichte des Deutschen Ordens, Wien 2006, S. 23
[2] J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 234
[3] J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 244
[4] J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 66-67
[5] J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Leeuwarden 1998, S. 14
[6] Bernhard Demel, Unbekannte Aspekte der Geschichte des Deutschen Ordens, Wien 2006, S. 23
[7] J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Leeuwarden 1998, S. 245
[8] J. A. Mol, Priesterbrüder in Friesland und der Ballei Utrecht während des Mittelalters, in: Herrschaft, Netzwerke und Brüder des Deutschen Ordens in Mittelalter und Neuzeit, Weimar 2012, S. 99
[9] J. A. Mol, De Friese Huizen van de Duitse Orde, Ljouwert 1991, S. 323-324