Ballei Westfalen

Kommenden

→ Brackel → Münster
→ Bremen → Osnabrück
→ Duisburg → Ottmarsheim
→ Höxter → Waldenburg
→ Malenburg → Welheim
→ Mülheim  

I. Geschichte

Die Ballei Westfalen führte stets ein Schattendasein und war von geringer Bedeutung[1]. Spätestens im Jahre 1275 entstanden, war bis 1302 Münster der Sitz des Landkomturs. Dieser residierte von 1302 bis 1324 in Bremen, kehrte dann aber wieder nach Münster zurück. Als die Wiedertäufer Münster in ihre Hand brachten, wurde Ottmarsheim provisorischer Sitz des Landkomturs, der dann endgültig nach Mülheim ging[2]. Um 1300 wurde die Kommende Welheim aus der Ballei Aldenbiesen herausgelöst und der Ballei Westfalen zugeordnet[3]. Die schlechte Wirtschaftslage führte dazu, dass 1597 die Kommende Münster und 1672 die Kommende Duisburg unter die Administration der Landkommende gestellt wurde[4]. Zählte die Ballei 1410/11 noch 26 Ordensbrüder[5], so sank deren Zahl bis 1801 auf vier Ordensritter und zwei Ordenspriester[6]. Der Landkomtur wurde nach seiner Wahr gewöhnlich erst einmal für ein Jahr zum Statthalter der Ballei bestellt und erst dann zum Landkomtur ernannt[7].

II. Landkomture[8]

Heinrich (1285)

Johannes dictus Vrenkinc (1302)

Eberhard von Virneberg (1318)

Dietrich von Backlo (1319-1324)

Adam von Talhusen (1361)

Pilgrim von Haneberg (1379)

Heinrich von Hohenhorst (1383)

Hermann von Vrantlicht (1392-1396)

Swerder Cobbing (1411-1424)

Dietrich von Plettenberg (1424-1426)

Johann Ganz (1438, Statthalter)

Swerder Cobbing (1443-1450, Statthalter)

Swerder von Diepenbrock (1451-1472)

Adrian von Doert (1475-1492)

Heinrich von Bodelschwingh (1494-1533/34)

Dietrich von Heiden (1534/35)

Bernhard von Schedelich (1536-1554)

Dietrich von Heiden (1554-1565)

Neveling von der Recke (1569-1591)

Georg von Hanxleden (1592-1609)

Rab Dietrich von Overlacker (1609-1632)

Rab Luther Schilder (1632-1651)

Ernst Schilder (1651)

Augustin Oswald von Lichtenstein (1653-1663)

Johann Winold von Westrem (1663-1671)

Franz Wilhelm von Fürstenberg (1667 Koadjutor; 1671-1688)

Wilhelm von Plettenberg (1692-1711)

Georg Levin von Nagel (1712-1723)

Franz Gaudenz von Westrem (1724-1729)

Franz Wilhelm Bernd von Westrem (1729-1740)

Ferdinand Moritz von Mengersen (1740-1788)

Franz Wenzel von Kaunitz-Rietberg (1788-1809)


[1] Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 59

[2] Sascha Schug, Der Deutsche Orden in Westfalen: von der Reformation bis zur Säkularisation, o. O. 2016, S. 45-46

[3] Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 59

[4] Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen

Ordens, Bd. 26), Marburg 1978, S. 222-223

[5] Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 67

[6] Friedrich Täubl, Der Deutsche Orden im Zeitalter Napoleons (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens, Bd. 4), Marburg 1966, S. 21

[7] Hans Jürgen Dorn, Die Deutschordensballei Westfalen (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen

Ordens, Bd. 26), Marburg 1978, S. 221

[8] Udo Arnold, Die Landkomture der Ballei Westfalen, in: Ritter und Priester. Acht Jahrhunderte Deutscher Orden in Nordwesteuropa., Alden Biesen 1992, S. 278