Zur Zeit des heiligen Dominikus hatte jede Provinz und fast jedes Kloster eine eigene Liturgie. Erst die Nachfolger des Dominikus setzten diesem ein Ende. 1228 gibt es dann erstmals Anordnungen für das gemeinsame Chorgebet, doch entwickelte sich bis 1256 eine eigene Liturgie heraus. Unübersehbar trägt der Ritus starke Spuren des Gallikanischen Ritus in sich, was auf seine starke Verwurzelung in Frankreich zurück zu führen ist.
In einer einfachen Messe trägt der Priester bis zum Beginn die Kapuze über dem Kopf. Am Altar angelangt bereitet er den Kelch. Im Folgenden ist der Bußritus relativ kurz und auch die Handhaltung hat teilweise eine eigene Form. In einem Hochamt wurde der Kelch während des Glorias zum Altar gebracht und das Corporale während des Singens der Epistel entfaltet. Anschließend wurde der Kelch bereitet. Einen Schlusssegen sah der Ritus nicht vor, konnte aber gespendet werden, wenn es in der Region üblich war.
Mit geringen Abweichungen wurde die Dominikanerliturgie auch im Bistum Turku, welches sich über Finnland erstreckte, gefeiert und im MIssale Aboense von diesem veröffentlicht.
Römischer Ritus
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Dominikaner Ritus |
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Bereitung des Kelches (Wenn Stillmesse ist.) |
Stufengebet Eröffnung Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte Psalm
Kyrie
Gloria
Lesung
Gradualpsalm
Halleluja
Evangelium
Credo
Offertorium Darbringung des Brotes Bereitung und Darbringung des Kelches Händewaschung Opferbitte an die Dreifaltigkeit Bitte an die Gläubigen um ihr Gebet
Gabengebet
Präfation
Sanctus
Kanon und Wandlung
Vaterunser und Embolismus
Brotbrechung
Agnus Dei
Friedensgruß
Kommunion
Purifikation und Dankgebet
Schlussgebet
Entlassung
Segen
Schlussevangelium |
Stufengebet Eröffnung Schuldbekenntnis und Vergebungsbitte Psalm
Kyrie
Gloria
Lesung
Gradualpsalm
Halleluja
Bereitung des Kelches
Evangelium
Credo
Offertorium Darbringung des Brotes Darbringung des Kelches Händewaschung Opferbitte an die Dreifaltigkeit Bitte an die Gläubigen um ihr Gebet
Gabengebet
Präfation
Sanctus
Kanon und Wandlung
Vaterunser und Embolismus
Brotbrechung
Friedensgruß
Agnus Dei
Kommunion
Purifikation und Dankgebet
Schlussgebet
Entlassung
Segen
Schlussevangelium |
S T U N D E N G E B E T
1.) Matutin
Je nach Fest eine, zwei oder drei Nocturnen
- Eröffnung
- Invitatoriumspsalm mit Antiphon
- Hymnus
- Nocturn
- 3 Psalmen mit Antiphon
- Versikel
- Vaterunser (in Stille)
- 1. Lesung
- Responsorium
- 2. Lesung
- Responsorium (nach der letzten Lesung das "Te Deum")
2.) Laudes
- Eröffnung (V: O Gott, erhöre mein Gebet. / A: Und lass mein Rufen zu dir kommen.)
- 5 Psalmen mit Antiphon
- Kurzlesung
- Hymnus
- Versikel
- Benediktus mit Antiphon
- Bitten (Preces) und Schlussgebet
- Abschluss und Totengedenken (V: Laßt uns preisen den Herrn. / A: Dank sei Gott. / V: Die Seelen der Verstorbenen mögen durch die Barmherzigkeit Gottes ruhen in Frieden. / A: Amen.)
3.) Terz, Sext, Non
- Hymnus
- 3 Psalmen mit einer Antiphon
- Kurzlesung
- Responsorium
- Versikel
- (Im Jahreskreis stilles Vaterunser)
- Schlussgebet
- Abschluss
4.) Vesper
Wie die Laudes. Statt des Benediktus wird das Magnifikat gebetet.
5.) Komplet
- Lesung 1 Petr 5
- Gewissenserforschung und Schuldbekenntnis
- Vergebungsbitte
- 3 Psalmen mit Antiphon
- Kurzlesung
- Responsorium
- Hymnus
- Canticum mit Antiphon
- Schlussgebet
- Abschluss
- Marianische Antiphon mit Oration
- Antiphon und Gebet zum heiligen Dominikus
- Brevier -