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Ballei Armenien

K O M M E N D E N

- Amuda

- Clavodie

- Cumbetefort

- Harunia

- Lefkara

- Nicosia

- Tarsus

- Zamsi

 

 

Über den Ursprung der Ballei wissen wir nichts, doch sind bereits 1209 Besitzungen im Königreich Armenien bezeugt1. Da die Besitzungen jedoch keine Einheit bildeten, besaß Armenien für den Deutschen Orden keine besondere Attraktivität. Dies änderte sich erst 1236, als der König dem Deutschen Orden die Verteidigung seiner Ostgrenzen, wie auch namhafte Lehen übertrug. Doch hatte der Orden bereits ein weitgehendes Interesse an einem Ausbau seiner hiesigen Macht verloren, da er sich bereits in Preußen engagierte2. Aber nichts desto trotz engagierte sich die Ballei im Erhalt des christlichen Königreichs, wo sich wohl auch nach 1291 noch Ordensbrüder befanden. Diese werden jedoch spätestens mit dem Fall von Amuda, im Jahre 1375, und dem anschließenden Exil des Armenischen Königs abgegangen sein3. Zur Ballei Armenien gehörten auch die Besitzungen auf der Insel Zypern, welche der Orden bereits kurz nach der Eroberung der Insel erworben hatte und die, da das Inselreich mit dem Königreich Jerusalem vereinigt war, die gleichen Privilegien wie die Ordensniederlassungen im Königreich Jerusalem selbst genossen. Die Besitzungen der Ballei gerieten nach dem Fall des Heiligen Landes in eine Randlage, so dass die Verwaltung mit anderen Balleien zusammengelegt wurde und bereits 1293 der Landkomtur von Sizilien die Funktion in Personalunion versah4. Noch 1260 gab es einen eigenen Landkontur für Armenien und Cypern, welcher jedes Jahr zu Kreuzerhöhung (14. September) dem Hochmeister, an dessen Residenz, über seinem Amtsführung berichten musste5. Nachdem wir in den Jahren zwischen 1336 und 1341 noch von Ordensbrüdern in der Diözese Limassol auf Zypern erfahren6, wissen wir im 15. Jahrhundert nur noch von der Existenz der dortigen Besitzungen7, was aber nichts über die Existenz der Ballei Armenien aussagt.

 

1 Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 34

2 Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 61-62

3 Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 65-66

4 Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 55-57

5 Hubert Houben, Teutonic Knights in Palestine, Armenian, and Cyprus, in: Alexander D Beihammer, Diplomatics in the Eastern. Aspects of Cross-CulturalCommunication, S. 151

6 Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 57

7 Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 34