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Geschichte

Landkomture

 

Ballei Etsch und im Gebirge

Ballei Etsch und im GebirgeBallei Etsch und im Gebirge

 

 

K O M M E N D E N

- Bozen            - Lengmoos            - Schlanders            - Sterzing            - Trient

 

I. Geschichte

Die Ballei ist aus der Kommende Bozen hervorgegangen, deren Filialspitäler Lengmoos und Sterzing in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts ihre Selbständigkeit erfochten. Nachdem der Komtur von Bozen 1269 den Titel eines Landkomturs angenommen hatte, trat 1283 auch noch das verarmte Augustinerkloster S. Maria Coronata zu Trient als Kommende in die Ballei ein. Die relativ arme Ballei unterstand ursprünglich dem Deutschmeister, doch gelangte sie kurz vor 1300 an den Hochmeister, der nun die Landkomture einsetzte1. Hiermit war die Ballei zur Kammerballei des Hochmeisters geworden2. Im 14. Jahrhundert setzte eine Abschottung ein, welche die Versetzung eines Bruders in eine Ballei des Deutschmeisters oder des Landmeisters von Livland immer seltener werden ließ, bis diese im 15. Jahrhundert ganz zum Erliegen kamen3. Im Jahre 1410/11 mit 15 Ordensbrüdern besetzt, von denen zehn Priesterbrüder waren4, wurde die Ballei 1520 an den Deutschmeister verpfändet, konnte sich aber erfolgreich gegen eine Einflussnahme des Deutschmeisters sperren5. Bereits seit 1363 hat der Landkomtur verschiedentlich landesherrliche Urkunden mitgesiegelt. Durch seine Besitzungen und den mit diesen verbundenen politischen Gewichtungen, gehörte er ab 1534 dem Tiroler Landstand an und war als solche im Landtag vertreten6. Nicht ohne Interesse ist auch die Tatsache, dass die Besetzung aller Pfarreien der Ballei stets dem Landkomtur vorbehalten blieb, die er nach Befragung des Kapitels vergeben konnte. Auch der Kauf und Verkauf von Gütern, egal welcher Kommende, blieb ihm vorbehalten. 1801 zählte die Ballei drei Ordensritter und sechs Ordenspriester7. Sie wurde 1810 aufgelöst8, konnte aufgrund der politischen Begebenheiten jedoch 1819 mit der erneuten Übernahme der ehemaligen Besitzungen faktisch und 1835/36 auch der Form nach wieder errichtet werden. Sie blieb bis 1929 bestehen und ging nach der Umwandlung des Deutschen Ordens in einen Klerikerorden, in der nun errichteten Südtiroler Ordensprovinz auf9.

 

II. Landkomture10

Konrad von Tscheves (1283)

Konrad von Thunstauf (1285, 1294)

Br. Gottfried (1287)

Otto von Engelshofen (1291-1295)

Albrecht Mayer von Fuchsstat (1296)

Hartmann von Helffenstein (1297-1299)

Heinrich von Glina (1300)

Konrad von Schieferstat (1302-1304)

Hartmann von Gundelfingen (1305)

Heinrich von Überlingen (1304-1306)

Leopold vom Wemdingen (1309-1318)

Egon von Tübingen (1319)

Dietrich von Trier (1319-1325)

Gottfried von Hanberg (1332-1333)

Albrecht von Braunschweig (1334-1341)

Heinrich von Unterberg (1344)

Egon von Tübingen (1350)

Johann Nothaft (1351-1357)

Egon von Tübingen (1355-1366)

Leutolf der Hacke (1367-1370)

Wolf von Kolradt (1371)

Wolf von Zülnhart (1375)

Ludwig Waffler von Eckerich (1380)

Marquard Zollner von Rothenstein (1385-1386)

Johannes Graw (1386)

Peter Reuti (1389-1391)

Hans von Ryedern (1392-1396)

Walrab von Scharfenberg (1398-1406)

Gottfried von Niederhaus (erw. 1433)11

Johann Jakob von Stein (1630) 12

Johann Werner Hundbiss von Waltrams (1652-1658) 13

Johann Franz von Reinach (1718-1730)14

Christian von Konigsegg-Rothenfels (1757-1777) 15

Reuttner von Weil (1802) 16

 
1 Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 53-54
2 Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 132
3 Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 141-142
4 Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 64
5 Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 176
6 Franz-Heinz van Hye, Die Ballei an der Etsch und die Landkommende Bozen., In: Der Deutsche Orden in Tirol., Bozen 1991, S. 76-77
7 Friedrich Täubl, Der Deutsche Orden im Zeitalter Napoleons (Quellen und Studien zur Geschichte des Deutschen Ordens, Bd. 4), Marburg 1966, S. 21
8 Franz-Heinz van Hye, Auf den Spuren des Deutschen Ordens in Tirol, Bozen 1991, S. 188
9 Franz-Heinz van Hye, Die Ballei an der Etsch und die Landkommende Bozen., In: Der Deutsche Orden in Tirol., Bozen 1991, S. 77
10 Marian Tumler, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß derGeschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit, Wien 1955, S. 622-623
11 Matthias Koch, Beiträge zur Geschichte des Deutschen Ordens in Tirol, O. O. 1849, S. 21
12 http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Rittern_des_Deutschen_Ordens (18.04.2010)
13 http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Rittern_des_Deutschen_Ordens (18.04.2010)
14 http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Rittern_des_Deutschen_Ordens (18.04.2010)
15 http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Rittern_des_Deutschen_Ordens (18.04.2010)
16 http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Rittern_des_Deutschen_Ordens (18.04.2010)