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Ballei Sizilien

Fresco in Magione, Palermo.Fresco in Magione, Palermo.

 

K O M M E N D E N

- Agrigent

- Corleone

- Margena

- Messina

- Palermo

- Polizzi

 

G E S C H I C H T E

Bereits 1212 ist für die im Königreich Sizilien gelegene Ballei ein Landkomtur Jordan bezeugt, der seinen Sitz in Palermo hatte. Auch wenn der Landkomtur seinen Sitz zumeist in Palermo hatte, so scheint das Amt jedoch nicht mit dieser Kommende verbunden gewesen zu sein. Finden wir doch am Ende des 13. Jahrhunderts eine Unterscheidung zwischen dem Landkomtur, der wohl in Palermo lebte, und dem Komtur von Palermo. Wird Ersterer als „preceptor generalis“ und „preceptor magnus“ bezeichnet, so wird Letzterer als „parvus preceptor“ bezeichnet. Die Regentschaft der Staufer, welche den Deutschen Orden stets förderten, machten die Ballei zu einem wichtigen Faktor innerhalb des Ordens. Wenn auch ein Wechsel des Herrscherhauses der Ballei selbst keine Unannehmlichkeit brachte, so hatte sie doch einen Rückgang der Stiftungen zu verzeichnen. Hierzu kam noch der Verlust des Heiligen Landes (1291). Waren die Häfen der Ballei ursprünglich wichtige Stützpunkte und rückten sie somit in das Zentrum des Ordens, so spielten diese nun keine Rolle mehr und die Ballei rutschte in die Peripherie. Die Ballei, deren Mitglieder vor allem aus dem Rheinland und den Niederlanden kamen1, zählte bereits um 1400 nur noch sechs Ritter- und zwei Priesterbrüder2. Eine Zahl, an der sich auch zukünftig nicht viel veränderte. Denn waren sie 1410/11 sieben Ritterbrüder und ein Priesterbruder in den Kommenden Palermo und „Castro Morgano“3, so lag ihre Zahl zwischen 1435 und 1440 bei neun Brüdern4, und sank bis 1451 auf sieben Ordensbrüder in vier Kommenden5. Seit 1471 wurde die Ballei durch Heinrich Hochmeister verwaltet, der seine unehelichen Kinder immer wieder mit Ordensgut ausstattete. Als ihm nach der Visitation des Jahres 1491 ein Prozess drohte, übergab er die Ballei einem Kardinalprotektor, welcher sie endgültig dem Orden entzog und seiner Familie zuführte. Rückführungsversuche scheiterten schließlich am spanischen König und seiner Vertreter6.

 

L A N D K O M T U R E7

Gerhard (1202)

Jordan (1212)

Theoderich (1215)

Konrad (1225, 1231, 1233, 1236)

Heinrich de Taranto (1235)

Friedrich (1237)

Dietrich (1237, 1239, 1240, 1242)

Johann Kolb (1239)

Todinus de Micilburg (1248, 1258, 1261)

Johann de Walechon (1260, 1262)

Dietrich von Pappenhoven (1265)

F. Sas Haurin (1266)

Terrinus (1267)

Florenz von Holland (1270, 1273, 1277)

Nicolaus de Tuynto (1281)

Dietrich de Bolay (1284, 1287)

Friedrich de Bola (1285, 1286)

Heinrich de Bolandia (1289, 1290)

Heinrich de Mes de Loren (1292)

Heinrich de Tyerbach (1292, 1294)

Sybodo (1295)

Wilhelm de Leiningen (1299)

Heinrich de Bolandia (1299)

Emmerich von Worms (1299)

Wilhelm (1302)

Burchard de Hasenburch (1301-1307)

Wilhelm de Leiningen (1308)

Nicolaus de Benedicto (1310)

Friedrich de Waldenberch (1312, 1313)

Wilhelm Cuc (1322)

Heinrich de Mesem (1324)

Otto von Perissin (1328)

Adinolfus de Molenherthen (1329)

Thomasius de Tirpe (1337)

Johann de Bugberg (1345)

Johann de Mincinberg (1349, 1351)

Hermann Rays (1352, 1353)

Ulrich de Omalesten (1367, 1372)

Conrad de Liegi (1384-1386)

Siegfried de Wemgen (1390)

Friedrich de Buthberg (1392, 1393)

Friedrich de Berchperch (1396, 1397)

Nicolaus de Austria (1399)

Friedrich von Kirchberg (1402)

Goduin Hosentim (1403)

Friedrich von Herburch (1408)

Friedrich de Bechomer (1416)

Petrus de Brimis (1416)

Georg de Guelvelt (1423, 1424, 1425)

Michael Descenien (1429)

Johann Flenius (1435)

Ortulf Zugenrunt (1436)

Hans Kolb (1437)

Johann Colos (1439)

Wilhelm Belian (1442-1453)

Heinrich Maysprung (1455)

Heinrich Hoemeister (1471, 1485, 1491)

Adolf von Geroltzeck (1492-1501?)

 

1 Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 38-39
2 Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 138
3 Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil I, Marburg 2002, S. 64
4 Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 213
5 Kurt Forstreuter, Der Deutsche Orden am Mittelmeer, Bad Godesberg 1967, S. 119
6 Klaus Militzer Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005, S. 178
7 Marian Tumler, Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400 mit einem Abriß derGeschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit, Wien 1955, S. 627-628

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