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I     Geschichte

II    Komture

III   Bilder 

 

Kommende Altenburg

Ballei ThüringenDeutschmeister (ab 1429)

Bistum Naumburg

Land: Fürstentum Altenburg

 

I.         Geschichte

Kaiser Friedrich I. gründete 1181 in Altenburg ein Hospital, dass Kaiser Friedrich II. 1213/14 dem Deutschen Orden schenkte[1]. So wird bereits 1221 ein Komtur genannt[2]. Als weitere Stifter haben sich die Burggrafen von Altenburg besonders hervorgetan. So wurde die Kapelle des Ordens, zu welcher die Johannesschule gehörte, 1283 zur Kirche erhoben. Und auch die  Pfarrkirche St. Lorenz gehörte dem Deutschen Orden[3]. Unmittelbar vor der Stadt lag das Dorf Nennewitz, in welchem sich ebenfalls eine Kommende befand[4], welche jedoch noch vor 1289 in der Kommende Altenburg aufging[5]. Nachdem die Kommende 1271 das Patronat über die Kirche von Kohren als Geschenk erhalten hatte[6], kam es 1272 zur Gründung einer Schule. Zu diesem Zweck überließ der Stadtmagistrat dem Orden ein Grundstück, wofür die Ordensbrüder aber nicht nur eine Choralschule, sondern eine allgemeine Lateinschule errichten sollten[7]. Diese scheint dann um 1529 sogar relativ groß gewesen zu sein[8]. 1429 verpfändete der Landkomtur die Kommende und ihre Besitzungen an den Deutschmeister, dem sie nun unterstand und dem sie auch noch 1539 zugehörte[9]. 1443 musste der Landesherr zwischen der Stadt und der Kommende einen Streit bezüglich des Bierbrauens und Ausschanks der Kommende schlichten, welches nun auf ein bestimmtes Maß reduziert werden sollte[10]. Lebten 1448 in der Kommende noch vier Konventsherren, 19 weitere Personen und zwei Spitalbewohner[11], so waren es 1451 wieder fünf Priester- und ein Laienbruder im Kommendenkonvent[12]. Einer der Priesterbrüder hatte im Jahre 1505 eine Affäre mit einer Bürgersfrau und wurde von ihrem Ehemann inflagranti hinter dem Kommendengebäude erwischt und erschlagen. Doch während der Betrogene ohne Strafe ausging, zwang die Stadt den Komtur zur Beseitigung des Leichnams vom städtischen Besitz[13]. Mit dem Aufkommen der Reformation wurde auch wieder die Frage nach der Spitalstiftung laut, welche dem Deutschen Orden übergeben worden war und nun eingegangen zu sein scheint. Da die Kommende keinerlei Interesse an einer großartigen Wiederbelebung der verschiedenen Stiftungen hatte, kam sie 1529 mit der Stadt überein einen jährlichen Betrag für die Messpflichten, die Schule und das Spital in den Gemeinen Kasten zu überweisen. 1539 verlangten Kurfürst Johann Friedrich I. und Herzog Johann Ernst von der Stadt die erneute Einrichtung eines Spitals in der Kommende., welches 1546 etwa 40 Arme versorgte. Zu dieser Zeit verlangte der Landesherr zudem die Herausgabe ihrer Urkunden, was die Kommende jedoch verweigerte. Hierauf bezichtigte er den Orden 1547 einer Vernachlässigung der Seel- und Armensorge aus Eigennutz. Schließlich säkularisierte der Kurfürst die Kommende 1594[14] und die letzten Ordensbrüder verließen Altenburg[15]. Die Gebäude wurden an die Herzöge Friedrich Wilhelm und Johann verkauft[16].

 

II.        Komture[17]

Heinrich (1221-1224)

Rudolf (1226)

Ehrenfried von Neuburg (1235-1236)

Heidenreich (vor 1244)

Hugo (1244)

Heidenreich (1248-1259)

Ulrich von Merkwitz (1266)

Hugo (1271)

Gerhardus (1271)

Friedrich (1278-1280)

Heinrich von Kohren (1280-1282)

Heinrich von Plötzke (erw. 1286)

Johannes von Artern (1288)

Heinrich von Mellingen (1291)

Johannes von Artern (1292-1294)

Gumpart von Cloditz (1296-1298)

Reinhard von Sundhausen (1298)

Gottfried von Vargula (1300-1301)

Johann von Hara (1306)

Johannes von Zwickau (1317-vor 1319)

Johannes (1319-1323)

Bertold von Mosborn (1327)

Ulrich von der Rohr (1331)

Albrecht (1332)

Johannes von Ponitz (1342)

Heinrich Gunther (1347)

Konrad von Nobitz (1350)

Johannes (1358)

Konrad von Nobitz (1358-1361)

Heinrich Gans (1365)

Thilo von Werterde (1367)

Albrecht (1385)

Konrad von Teutleben (1429)

Heinrich Ziech (1455-1456)

Nikolaus Puster (1461-1469)

Leutold Zschadris (1487-1489)

Johannes Benhausen (1491)

Heinrich von Krawinkel (1504)

Hans von Benhausen (1509)

Burkard Seifried (1514)

Hans von Fruhstadt (1522)

Anton von Harstall (1525-1531)

Georg von Kitscher (1567-1601)



[1] Deutschordens-Ballei Thüringen, Bad Mergentheim 1992, S. 20

[2] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 37

[3] Deutschordens-Ballei Thüringen, Bad Mergentheim 1992, S. 20

[4] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 37

[5] Deutschordens-Ballei Thüringen, Bad Mergentheim 1992, S. 20

[6] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 153

[7] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 165

[8] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 176

[9] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 58

[10] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 124

[11] Michael Borgolte, Stiftungen und Stiftungswirklichkeiten. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart., Berlin 2000, S. 50

[12] Marian Biskup, Visitationen im Deutschen Orden im Mittelalter. Teil II, Marburg 2004, S. 120

[13] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 77

[14] Michael Borgolte, Stiftungen und Stiftungswirklichkeiten. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart., Berlin 2000, S. 50-51

[15] Deutschordens-Ballei Thüringen, Bad Mergentheim 1992, S. 20

[16] Michael Borgolte, Stiftungen und Stiftungswirklichkeiten. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart., Berlin 2000, S. 51

[17] Bernhard Sommerlad, Der Deutsche Orden in Thüringen, Halle 1931, S. 215-216

 

 

Siegel der Kommende Altenburg. Quelle: http://geo.viaregia.org/testbed/pool/editmain/T1_95_Der.Deutsche.Orden.in.Altenburg.html (8.Januar 2015%Siegel der Kommende Altenburg. Quelle: http://geo.viaregia.org/testbed/pool/editmain/T1_95_Der.Deutsche.Orden.in.Altenburg.html (8.Januar 2015%