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Kommende Gebweiler

Ballei Elsass-Burgund

Bistum Basel

Land: Fürstabtei Murbach

 

I.         Geschichte

Die Kommende Gebweiler entstand nach 1270 durch die Verlegung der Kommende in Sulz[1] und war vor der Stadt gelegen[2]. In diesem Jahr war es zu einem Gütertausch zwischen dem Deutschen Orden und den Johannitern gekommen, wobei die Johanniter die ehemaligen Güter des Ordens in Sulz erhielten[3]. Im Jahr 1414 mit einem Reineinkommen von 181 fl. eines der kleinsten Häuser der Ballei[4], lebten hier ein Priesterbruder und zwei Dienstleute. Nachdem der Armagnakeneinfall des Jahres 1444 die Kommende in Flammen aufgehen ließ, brachten die Bauernaufstände des Jahres 1525 erneute Gefahren. Die Kommende wurde nun in die Stadt hineinverlegt und es blieb nur noch die Kommendenkapelle St. Johannes vor der Stadt, welche von einer Mauer umgeben war. Nachdem die Kommende ab 1613 keinen eigenen Komtur mehr hatte, wurde sie von der Kommende Ruffach aus verwaltet und von einem Schaffner geleitet. 1648, durch die Folgen des Dreißigjährigen Krieges, in einem üblen Zustand, wurde sie ab 1670 mit Ruffach in Personalunion geführt[5]. König Ludwig XIV. von Frankreich, in dessen Machtbereich die Kommende nach dem Frieden von Münster lag, übergab diese im Dezember 1672 dem Lazarusorden[6]. 1698 in abgewirtschafteten Zustand wieder an den Deutschen Orden gelang[7], wurde sie unter einen Verwalter gestellt[8].  Als sie 1799 säkularisiert wurde, war schon kaum noch etwas von ihr übrig. Schon 1785 war sie ohne Möbel und nur von einem Dienstmann bewohnt, wozu noch 3.196 Turnoise Schulden bei der Landkommende Altshausen und der Kommende Ruffach kamen[9].

 

II.        Komture[10]

Konrad Küchlin (1298)

Nikolaus von Biengen (1318)

Nikolaus von Biengen (1331)

Hans Ulrich von Stoffeln (1534-1543)

Johann Jakob Rauch von Winnenden (1585-?)

Johann Christoph Giel von Gelsberg (1613)

Philipp Albrecht von Berndorf (1624-1626)

Heinrich von Muggenthal (1668-1669)

Melchior Heinrich von Grandmont (1675)

Johann Franz von Reinach (1683-1686)

Konrad Karl von Pfirt (1689, 1692)

Georg Friedrich Stürtzel von Buchheim (1700-1711)

Johann Sebastian Vogt von Altensumerau (1723)

Philipp Friedrich von Baden (1723, 1727)

Johann Franz von Schönau (1729)

Wilhelm Jakob von Breitenlandenburg (1732)

Alexander Josef Stürtzel von Buchheim (1760)

Coelestin Oktavian von Angreth (1763, 1764)

Nikolaus Franz von Schönau (1791-1799)

 



[1] Karl Otto Müller, Beschreibung der Kommenden der Deutschordensballei Elsaß-Schwaben-Burgund im Jahre 1393, Stuttgart 1958, S. XVIII

[2] Pierre-Paul Faust, Kommende Gebweiler (Sulz), in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 209

[3] Paul-Pierre Fast, Kommende Gebweiler (Sulz), in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 209

[4] Karl Otto Müller, Beschreibung der Kommenden der Deutschordensballei Elsaß-Schwaben-Burgund im Jahre 1393, Stuttgart 1958, S. XXI

[5] Pierre-Paul Faust, Kommende Gebweiler (Sulz), in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 209-210

[6] Rudolf Fendler, Die Kammerkommende des Deutschen Ordens in Weissenburg im Elsass, Marburg 1995, S. 160

[7] Pierre-Paul Faust, Kommende Gebweiler (Sulz), in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 210

[8] Die Deutschordens-Ballei Elsaß-Burgund, Bad Mergentheim 1990, S. 8

[9] Pierre-Paul Faust, Kommende Gebweiler (Sulz), in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 210

[10] Pierre-Paul Faust, Kommende Gebweiler (Sulz), in: 800Jahre Deutscher Orden an Ober-, Hochrhein und in der Schweiz, Selbstverlag der Komturei „Am Oberrhein“ des Deutschen Ordens 2021, S. 210